Die Reise durch Slowenien

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Bled

In Bled – wir würden sagen, das ist das Tor von Österreich nach Slowenien – hat unsere Tour begonnen. Wie bereits berichtet – erst einmal sehr schön, dann aber mit heftigem Unwetter. Dies führte dazu, dass wir sofort an die Küste nach Piran fuhren. Dabei ist die Küste nicht besonders sehenswert (sehr viel Beton!). Wer Disco-Musik liebt, der ist dort sicher gut aufgehoben.

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Hafen von Piran

Piran ist eine sehr alte venezianische Stadt. Im 2. Weltkrieg wurde Piran, weil es abseits der Kriegshandlungen lag, verschont. Heute macht es so richtig Spaß durch die engen und verwinkelten Gassen zu schlendern. Besonders reizvoll ist der kleine Hafen von Piran und der Blick von der Georgskirche über die Stadt und deren Landzunge. Der Tartini-Platz im Zentrum lädt zum Kaffee trinken ein, und man kann Menschen aus aller Herren Länder beobachten.

Im Südwesten von Slowenien wird Wein angebaut und es lohnt sich über die Weinstraße zu fahren. Neben dem guten Wein sind die wunderbaren Ausblicke auf die Küste (bis nach Triest) und ins Hinterland der Halbinsel Pula die Belohnung für die kurvenreiche Fahrt.

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Quecksilber-Bergwerk

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Adelsberger-Grotte

Natürlich kommt man an der Postojna-Grotte (besser bei uns als Adelsberger-Grotte bekannt) nicht vorbei, wenn man ins Innere von Slowenien fährt – es lohnt der Besuch.
Die sich anschließende Fahrt nach Idria ist landschaftlich sehr reizvoll. Durch das slowenische Karstgebiet über grüne Weiden und dichte Wälder. Idria ist nicht sehenswert. Allerdings es gab dort die zweitgrößte Lagerstätte von Quecksilber auf dieser Erde – bis ca. 1975 wurde dieses Metall dort abgebaut. Es ist sehr spannend sich dieses Bergwerk anzusehen.
Einen Campingplatz gibt es leider nicht. Auf der Touristeninformation wurde uns ein Privatmann genannt, auf dessen Grundstück wir übernachten konnten.
Tolmin, Kobarid und Bovec sind die Wegstationen, wenn man weiter an den Triglav fährt. In Kobarid gibt es ein sehr interessantes und sehenswertes Kriegsmuseum,

Kriegsmuseum in Kobarid

Kriegsmuseum in Kobarid

das den Verlauf des 1. Weltkriegs in dieser Region dokumentiert. Es ist Weltkulturerbe!
Jetzt werden die Berge steiler, die Täler werden enger und das Kalksteingebirge zeigt seine Zacken. Die Soca und das Wandergebiet um das Triglav-Massiv sind das Ziel. Was die Wanderungen betrifft, so sind sie sehr anstrengend. Gutes Schuhwerk ist Voraussetzung und im Rucksack muss viel Wasser mitgenommen werden. Die Wanderung entlang der Soca ist nicht so schön – leider muss man oft auf der Straße laufen. Umso schöner ist das Gebiet unmittelbar am Triglavmassiv. Wer den Triglav besteigen will, sollte sich vorher über das Triglav-Museum (sehr interessant!) auf der Hütte anmelden. Achtung: Schwere Gewitter entstehen sehr schnell im Triglav-Massiv.
Über den Vrsic-Pass kommt man nach Krajnska Gora, dem Bergdorf im Triglav-Massiv. Unsere Weiterfahrt über die Autobahn nach Ljubljana (Hauptstadt Sloweniens)

Blick über Ljubjana

Blick über Ljubjana

war kurz – es ist der geografische Mittelpunkt Sloweniens. Der Campingplatz (es gibt nur einen Campingplatz in Ljubljana!!) im Nordosten war ok – die sanitären Einrichtungen ließen zu wünschen übrig. Angeschlossen ist ein großes Thermalbad. Mit dem Fahrrad ging es 5 km ins Zentrum von Ljubljana. Zunächst ging es an Plattenbauten aus der alten sozialistischen Zeit vorbei, dann etwas modernere Bauten und dann ins Zentrum. Wer schon einmal in Wien war, erinnert sich schnell an Wien. Man denkt – „das ist ja Wien“ – nur der Steffel fehlt. Natürlich kommt der Baustil der KuK-Monarchie voll zur Geltung. Ab dem 4. Jahrtausend vor Chr. siedeln hier Menschen. Die Burg oberhalb von L. ist ein lohnendes Ziel wegen des Ausblicks. Aber auch die vielen historischen Bauten im Zentrum laden zum Nachdenken über die Geschichte Sloweniens ein. Besonders eindrucksvoll im Zentrum der Stadt ist die Dreifach-Brücke vom ehemaligen Stadtplaner Joze Plecniks, die über die Ljubljanica führt und das linke und rechte Stadtzentrum verbindet. Es gibt so viel zu sehen, dass man ein wenig mehr Zeit für den Besuch in Ljubljana einplanen sollte.
Unsere Weiterfahrt führte uns entlang des Krka-Flusses nach Dolenjske Toplice, dem

...im ältesten Thermalbad von Slowenien...

…im ältesten Thermalbad von Slowenien…

ältesten Thermalbad Sloweniens. An dieser Stelle sei erwähnt – es gibt sehr viele Thermalbäder in Slowenien. Von Dolenjske Toplice machten wir Rundfahrten nach Kocevje (ehemals von deutschen Siedlern urbar gemacht), durch dunkle, weite Wälder („Basislager 20“ von Titos Partisanen gegründet), am Grenzfluss Kupa entlang, durch wunderbare Weinberge. An anderer Stelle hatten wir schon dargestellt: Die Flüsse sind sehr sauber und das Wasser sehr klar. Krka und Kupa – das war schon sehr schön! Die Kleistadt Novo Mesto, das Schloss Otocec haben zum Träumen eingeladen. Die Fahrt nach Maribor führt an der Sava und Savinja entlang durch liebliche Weinberge, und sanfte Hügel säumen den Weg.

Maribor - alter Markt

Maribor – alter Markt

Maribor ist die zweitgrößte Stadt Sloweniens und durch ihre Nähe zu Österreich eine prosperierende Wirtschaftsmetropole. Die Berge ringsherum sind ein Wander- und Skiparadies. Und in den Weinbergen dieser Region kann man so richtig den sehr guten slowenischen Wein genießen.
Im Osten Sloweniens wird es leicht hügelig bis flach, die Landwirtschaft findet hier den richtigen Boden. Ptuj, von den Römern gegründet und die älteste Stadt Sloweniens, wird ihrem Ruf gerecht. Leider sind viele Häuser dem Verfall preis- gegeben. Es wird zwar viel renoviert, aber es scheint nicht zu reichen. Ein hochmodernes Thermalbad lockt viele Gäste an – mehr auch nicht.

...hier wird noch Hand angelegt...

…hier wird noch Hand angelegt…

Von Murska Sobota mit seiner landwirtschaftlichen Region ging unsere Heimfahrt über die Savinjske Alpe nach Kamnik.

Jetzt waren wir wieder in der Region Oberkrain. Ein Besuch am Grab von Slavko Avsenik, der während unseres Urlaubs in Slowenien verstorben war, war ein bewegender Abschluss unserer Reise.

…falls eine Frage auftaucht – ein E-Mail senden an Christian und Lydia schreiben… im Klartext: christian@frag-christian.de

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