Der Flug nach Hue war ein Sprung ins kalte Wasser! Von 33 Grad plus zu 18 Grad bei leichtem kalten Regen. Dies war so, als wenn man vom Sommer in den Winter kommt. Die Menschen sind alle mit dicken Jacken, Muetze und Handschuhen herum gelaufen. Auch wir haben gefroren.
Unser Hotel in Hue (gebucht von Sueden her!) hatte fuer uns ein Zimmer ohne Fenster reserviert (wir haben festgestellt, dass dies bei vielen – auch sehr guten – Hotels ueblich ist); allerdings haben wir auf ein Zimmer mit Fenster bestanden – es gab ‚mal in D. einen Film „A room with a view!“ – daran habe ich mich erinnert. Naja – das Hotel war recht ordentlich, die Menschen sehr lieb und aufgeschlossen. Der Grund – in PhuQuoc hatte man unsere Fahrraeder fuer die Flug insofern praepariert, dass man die Raeder in jede kleine Einzelheit auseinander genommen hat – dies musste jetzt wieder zusammen gebaut werden. Es gab einen Rad-„Fachmann“, der dies in ‚Angriff‘ genommen hat. Er brauchte etwa 1 1/2 Tage und einige „Anweisungen“ von mir. Aber seine Ehre lies es nicht zu, dass ich ihm geholfen habe. Er suchte Schrauben, die es angeblich nich gab – ein kurzer Blick von mir in den Karton brachte das fehlende Objekt zu Tage – und so ging es weiter! Aber zum Schluss konnten wir mit den Raedern weiter in den Sueden fahren.
Hue ist eine interessante Stadt (speziell die Zitadelle mit dem ehemaligen Kaiserpalast) – auf die Graeber haben wirverzichtet, da uns dies zuviel wurde. Wir haben uns dafuer die TienMy-Pagode und verschiedene Gaerten der ehemaligen Mandarine angesehen.
Besonders interessant war fuer uns ein Fahrt in die ehemalige „Entmilitarisierte Zone“(DMZ) – KheShan (die Amis wurde hier geschlagen!), der HoChiMhin-Pfad, Tunnelsysteme usw. – die Strasse ohne Freude – das waren unsere Stationen, die am Weg lagen.
Von Hue sind wir dann mit dem Rad nach HoiAn gefahren. HoiAn (das vietnamesichen Rothenburg o. d. T.) ist recht lieb anzusehen. Allerdings – Massen von Touristen – aus aller Herren Laender! Lydia hat sich 2 Blusen schneidern lassen (HoiAn ist die Stadt der Schneider); ich habe darauf verzichtet, da ich mir nicht im klaren war, was ich will! Dann haben wir uns MySon (6. Jahrhunder – ehemaliger Tempel der Hindu-Kultur und heute Weltkultur-Erbe!) angesehen. Leider haben die US-Streitkrafte kein Einsehgen gehabt und haben im Krieg sehr viel wertvolles zerstoert!
Unsere Rad-Tour fuehrte uns weiter in den Sueden nach MyLai – was uns sehr traurig gemacht hat. Es war zwar Krieg, aber „zivilisierte Menschen“ haben auf alles geschossen, was sich bewegt hatte. Immerhin war es fuer mich damals der Anlass meinen Wehrdienst zu verweigern.
Jetzt fahren wir gleich weiter mit einem sog. „Ueberlandbus“ nach NaTrang – rd. 450 km bei einer Zeit von ca. 10-12 Stunden. Wir sind gespannt, wie wir dies aushalten.